Was ist gutes, qualitatives Licht konkret?

Sind wir mal ehrlich: was ist eigentlich gutes Licht? Gibt es tatsächlich auch schlechtes Licht und in welchen Grenzen wird davon gesprochen?

Kurze Antwort: ja, es gibt gutes Licht. Zum Beispiel Tageslicht ist gutes Licht und die künstliche Beleuchtung lässt sich diesem Spektrum anschmiegen. Aber künstliche Beleuchtung kann auch anderweitig gut sein.

Fangen wir mit einem Tagesablauf an.

Wir sitzen zu Hause nach getaner Arbeit und schalten die Stehleuchte neben uns ein um ein gutes Buch zu lesen. Die Schrift wird gut erkannt, es herrscht eine gemütliche Stimmung. Die Fragen die sich hier nun stellen sind folgende: Ist das eingeschaltete Licht auch qualitativ und gut? Was passiert denn wenn es nicht gut ist und lässt sich das mit bloßem Auge erkennen? Kurzgesagt: fühlen wir uns wohl?

Um diese Fragen zu beantworten spricht zuerst einmal der gesunde Hausverstand. Keiner kauft sich eine Leuchte die ihm nicht gefällt oder die zu dunkel ist. Ebenso wird keiner eine unzureichende Lichtqualität tolerieren. Wenn die Farben fahl wirken, wird sogleich erkannt, dass der Kauf keine gute Entscheidung war.

Wenige Lichtqualitäten lassen sich jedoch nicht wirklich mit bloßem Auge erkennen, weshalb wir schnell einmal eine preiswerte Glühlampe vom Baumarkt durchaus so lange betreiben bis sie kaputt ist und ausgetauscht werden muss.

Ein Wohlfühlfaktor ist so und so da, so wird verfälschter Weise gedacht. Allgemein reicht dieser Gedanke zur Zufriedenstellung aus, jedoch würde qualtiveres Licht verwendet werden, so wäre ein Zurückgehen zur typischen „Baumarktlampe“ undenkbar. Beim genaueren Hinsehen ist nämlich tatsächlich ein Unterschied in der Farbe der Objekte zu erkennen.

Wann fühlen wir uns denn wohl?

Hierbei kommt es nicht nur auf die Lichtfarbe, sondern auch um die Ausführung und Anwendung an. Keiner möchte einen Stadion Fluter als Leselampe haben. Für gutes Licht spielen Ausführung, Anordnung, technische Eigenschaften, Dynamik und Steuerung eine wichtige Rolle.

Wenn wir Tageslicht nutzen um das Buch zu lesen, nutzen wir gleichzeitig das beste Licht hinsichtlich Farbwiedergabe und Brillianz. Bei künstlichen Lichtquellen zählt nicht nur die Qualität dieser, sondern auch zusätzlich das Leuchtenaussehen, das Raumgefühl und die Verarbeitung.

Hinzu kommt die richtige Ausführung der Lichtqualität. Also die Ausrichtung, der Lichtstrom und das Spektrum. Vereinfacht formuliert sollte die Schrift im Buch einfach zu lesen sein und der Inhalt ohne Blendung oder Farbverfälschung von außen leicht verstanden werden.

Hochwertige Materialien definieren ein ausgezeichnetes Raumklima, das schwächste Glied in der Kette bleibt trotzdem das Licht. Denn ist das Licht schlecht kommen folglich auch die Materialien bzw. die Farben nicht vollständig zur Geltung.

Wenn also schlechtes Licht verwendet wird, wirken Farben fahl und nicht kräftig. Zusätzlich wird bei schlechtem Licht zwangsläufig eine andere spektrale Verteilung vorliegen, wodurch Blaulichtgefährdung oder langfristig Netzhautschäden entstehen können. Hierbei ist auch die Rede einer gesunden Beleuchtung.

Wenn die Beleuchtung nicht qualitativ genug ist, wird von biologischer Dunkelheit gesprochen, die letzten Endes Unbehagen und die erwähnten Schaden verursachen kann. Bei manchen Menschen kommt es unterbewusst auch manchmal zu Lichtdruck, kognitiven Störungen oder Erschöpfungen, sowie zu mentaler Auffassungsschwäche.

Kurz und knapp sobald etwas anderes als eine konventionelle Glühlampe verwendet werden, muss davon ausgegangen werden, dass das Licht nicht genügend qualitativ ist. Falls die Qualität nicht direkt das Licht betrifft, leidet höchstwahrscheinlich die Effizienz des Leuchtmittels darunter. Es gibt also immer einen Flaschenhals.

Dank technischen Fortschritt können wir aber darauf hoffen, dass die Leuchtmittel zunehmend immer effizienter werden. Alternativ empfiehlt es sich natürlich große Dachflächen- beziehungsweise Seitenfenster zu nutzen um möglichst viel Sonnenlicht in den Raum zu bringen. Das spart nicht nur Energie, sondern trägt auch zu einem gesunden Leben bei.

Ein sehr altes Beispiel ist die zuvor erwähnte Glühlampe. Sie hat einen Wolframdraht der durch Bestromung so warm wird, dass er zu glühen beginnt. Diese Farben des entstehenden Lichts sind den Menschen als Urtier der Natur beispielsweise vom Feuer her allseits bekannt. Auch die Sonne als großer Feuerball ist ein allzeit treuer Begleiter, wir assoziieren diese Lichtfarben als Leben und Energie, weshalb wir uns hierrunter geborgen fühlen. Anders formiert: eine cyane Beleuchtung im Büro würde uns auf Dauer nicht gefallen.

Aber mal langsam und konkret.

Die Frage was gutes Licht ist kann generell so beantwortet werden, dass es sich hierbei um eine künstliche Beleuchtung handelt, welche dem Tageslicht sehr ähnelt. Genauer gesagt sollte das Spektrum indem der Mensch die elektromagnetische Strahlung als sichtbar wahrnimmt mit dem der Sonne ähnlich oder fast gleich sein, so wird es vom Menschen als schlicht angenehm empfunden. Durch die neue LED-Technologie wurde zwar eine Revolution der Energieeinsparung gefunden, gleichzeitig weicht jedoch dieses Lichtspektrum von dem der Sonne relativ weit ab.

Das ist wie schon angedeutet leider nicht das Einzige was gutes Licht ausmacht. Andere technische Eigenschaften, sollten daher wie folgt beschrieben beachtet werden.

Hier wäre das Beispiel mit der konventionellen Glühlampe schon ein guter Indiz für eine gesunde Beleuchtung. Die vielen langwelligen Spektralanteile der Glühlampe wirken positiv auf eine gesunde Beleuchtung, da sie den energiereicheren Strahlen salopp formuliert die schädigende Wirkung nehmen. Hierbei sind sauerstoffradikale gemeint, welche auf der Netzhaut durch Abbauprodukte begünstigt werden. Diese Abbauprodukte werden von hoher frequenteren Strahlen vermehrt, aber auch durch rotwellige Strahlung wiederum kompensiert.

Beim Menschen wird die positive biologische Zwecksetzung, welche sich bei Tageslicht ähnlichen Leuchten und Leuchtmitteln entfaltet, durch einen dynamischen Farbtemperaturverlauf über die Tageszeit erreicht. Das bedeutet die Leuchten werden mit dem Tageslicht farblich und zu jedem Zeitpunkt sinngemäß gleichgesetzt. Diese Licht Steuerungslösung ist besonders gut für den Organismus und das Wohlbefinden. Mittlerweile verbringen wir ohnehin die längste Zeit unseres Lebens in geschlossen Räumen. Daher ist es äußerst passend wenn die künstliche Beleuchtung mit der natürlichen Beleuchtung harmoniert. Selbstverständlich müssen eine Steuerung und die Funktion der Leuchten für einen dynamischen Verlauf gegeben sein.

Die wohl bekannteste Eigenschaft von gutem Licht ist die Helligkeit. Dort und da soll es hell genug sein. Ist die betrachtete Arbeitsfläche homogen und stark genug ausgeleuchtet, so reicht es aus um aktiv und konzentriert arbeiten zu können. Hierbei kommt es aber auf das WIE an. Also wie werden die Leuchten verbaut und wie ist die Licht Verteilung dieser. Der Gedanke generelles Grundlicht in den Raum zu bringen ist meistens ausgeprägt, aber leider nicht überall die sorgfältigste Lösung. Daher findet sich verbreitet ein Stromauslass in der Decke und eine Deckenleuchte ist bald gekauft. Dies kann eine Lichtlösung sein, entspricht aber in den meisten Fällen keiner sorgfältigen Planung, auch wenn genug Licht auf der Arbeitsfläche vorhanden ist.

Zu dieser Betrachtung kommen auch Wände und Objekte im Hintergrund. So hat sich ein Helligkeitsunterschied von 1:3 bewährt, um einen Blendeffekt zu reduzieren. Zu jeder Tätigkeit gilt also als Faustformel, dass der unmittelbare Umgebungsbereich um den Schreibtisch ungefähr drei-mal heller sein soll als der Hintergrund. Wiederum sind Arbeitsplätze nochmals stärker als die Umgebung zu beleuchten. Sind die Wände beispielsweise zusätzlich mit gut reflektierendem Rauputz versehen, so wird das Licht im Raum gleichmäßiger. Höhere Lichtströme von Leuchten wirken daher auch weniger blendend.

Die Stichworte für gutes Licht sind also spektrale Verteilung und Blendungsvermeidung. Zusätzlich wird der Wert auf den Kontrast sowie eine optimale dynamische Lichtsteuerung gelegt. Gutes Licht kann so für den Menschen und Umwelt einen Mehrwert schaffen. Mitunter kann auch der Einsatz hochwertiger Vorschaltgeräte und die bereits erwähnte Steuerung wesentliche Vorteile verschaffen. Eine Senkung des Energieaufwandes kann daher durch moderne Beleuchtungstechnologien unterstützt werden. Eine tageslichtabhängige, anwesenheitsbezogene Beleuchtungssystemsteuerung ist schon eine äußerst gute Basis, auf der sich aufbauen lässt.

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