Macht Licht Schmutz?

Unter Lichtverschmutzung verstehen sich, als Begriff per se, nicht die Staub- oder Wirkungsgrad Verhältnisse einer Leuchte, sondern vielmehr die Abstrahlung nicht verwendeter elektromagnetischer Strahlung in den Luftraum.

Es werden also die Atmosphäre und die Wolken mit Licht, meist ungewollt, bestrahlt.
Die Lichtverschmutzung trägt so dazu bei, dass wir in den Abend- und Nachtstunden nur schwer ein Sternenbild wahrnehmen können.

In Gebieten mit hohen Leuchtdichten auf Objekten und Geländen sind Sterne nahezu völlig unsichtbar. Besonders nach oben gerichtetes Licht im Außenbereich trägt zur Lichtverschmutzung bei.

Immer mehr Licht wird im Außenbereich verwendet um Gebäude, Straßen und Wege zu erleuchten. Dadurch entsteht meist auch durch umliegenden Luftstaub eine helle Aura um das beleuchtete Gebiet. Folglich wird das Licht zerstreut und verliert so an Charakter, da die Lichtverwendung unzweckmäßig ausfällt.

Salopp gesagt sollte die Strahlcharakteristik so ausgelegt sein, sodass nahezu der gesamte Lichtstrom auf das zu beleuchtete Objekt trifft. Selbst dann müsste das Objekt tiefschwarz sein, damit möglichst wenig Licht in den Nachthimmel reflektiert wird.

Als schlechtes Beispiel jedoch gilt ein Baum im Garten, welcher von unten beleuchtet werden soll. Hier ist es sinnlos, aber nicht unmöglich, dass ein Strahler verwendet wird, der die Äste exakt ausleuchtet, sodass kein Licht hindurch in den Himmel tritt.

In der Regel wird ein Spotstrahler verwendet, welcher das Licht gerichtet auf die Äste wirft. Das Resultat ist Lichtverschmutzung, Unnatürlichkeit und Tierweltbelästigung.

Somit macht Licht tatsächlich Schmutz. Es gibt jedoch ein paar Ansätze, damit dieser etwas entgegen gewirkt werden kann.

Zunächst einmal haben Astronauten in den letzten Jahren bereits davon berichtet, dass die Erde bereits blauer wirkt. Das liegt vor allem an den vielen Handlungen gegen Lichtverschmutzung im Bereich des DACH-Raumes.

Gegenmaßnahmen hierzu sind zum Beispiel gerichtetes Licht nach unten im Außenbereich zu verwenden. Dadurch wird weitgehend der Nachthimmel nicht zusätzlich künstlich erleuchtet. Ein positiver Nebeneffekt sind die Wirkung der Natürlichkeit der beleuchteten Objekte, da wir es gewohnt sind, dass Licht von oben kommt.

Zusätzlich sollte warmweißes Licht im Außenbereich verwendet werden. Dadurch wird nicht zusätzlich die Insektenwelt belastet. Insekten werden primär durch kaltweißes Licht angezogen da deren sichtbares Spektrum in diese Richtung weit mehr ausgeprägt ist.

Dieser Nachteil kann auch zum Vorteil genutzt werden. Beispielsweise könnten Insektenhotels oder Bienenstöcke mit kühlem Licht beleuchtet werden, um so mehr Tiere anzulocken, um in ihr neues zu Hause einzuziehen.

Weiters sollte um Lichtverschmutzung zu vermeiden generell weniger Licht im Außenbereich verwendet werden. Prunkvolle Bauten und bildhafte Gärten, laden aber auch leider dazu ein in den verschiedensten Farben beleuchtet zu werden. Hierbei könnte an eine zeitliche Steuerung gedacht werden, welche zumindest in der rush hour eingeschaltet wird. Oder eben anders – nicht ganze Nacht leuchtet.

Zusätzlich könnte generell daran gedacht werden die Beleuchtung im Außenbereich etwas dunkler auszulegen. Da wenig natürliches Licht in der Nacht vorhanden ist, macht es Sinn auch die künstliche Beleuchtung dementsprechend abzuschwächen, so wird zusätzlich auch Blendung vermieden.

Wie schön auch das Motto „Gemeinsam machen wir die Welt heller“ klingt, ist es umso bedeutsamer, wenn jeder einen kleinen Teil gegen Lichtverschmutzung unternimmt, sodass wir gemeinsam die Welt wieder blauer aussehen lassen können! In diesem Sinne „Gemeinsam machen wir die Welt blauer!“

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